Selbstfürsorge statt Selbstoptimierung: Warum die Wechseljahre der ideale Zeitpunkt für einen Perspektivenwechsel sind

6/9/2024
n den Wechseljahren neigen viele Frauen dazu, sich immer weiter optimieren zu wollen, obwohl ihr Körper andere Bedürfnisse hat. Statt Diät- und Fitnesszwang rückt jetzt Selbstfürsorge in den Fokus: achtsame Ernährung, Bewegung für Gesundheit und mentale Balance und bewusste Pausen. Was dir jetzt am besten hilft...

Hast du in deinem Leben auch schon oft den Druck verspürt, dich ständig verbessern zu müssen? Schlanker, fitter und gesünder sein zu müssen, jünger auszusehen oder besser organisiert zu sein? Viele Frauen erleben genau das, besonders in der Lebensmitte, wenn der Körper sich durch hormonelle Veränderungen neu ausrichtet. Häufig kommen Frauen zu mir, die sich schuldig fühlen, weil sie glauben, den Erwartungen einer „perfekten“ Lebensweise nicht gerecht zu werden. Der ständige Vergleich mit vermeintlich idealen Frauen auf Social Media verschärft dieses Gefühl oft noch.

Gerade in den Wechseljahren kann dieser Druck überhandnehmen, da der Wunsch besteht, so auszusehen wie in jüngeren Jahren. Doch was wäre, wenn diese Lebensphase nicht ein Aufruf zur Selbstoptimierung, sondern eine Einladung zur Selbstfürsorge wäre? Statt weiterhin einem unerreichbaren Ideal nachzujagen, könnte es jetzt darum gehen, die eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen.

1. Ernährung: Von der Perfektion zur Balance

Medien, Influencerinnen und ja auch vermeintliche Ernährungsberater:innen predigen häufig, dass es eine perfekte Ernährung gibt – sei es Low Carb, Keto oder Intervallfasten. Doch in den Wechseljahren ändern sich die Bedürfnisse deines Körpers. Anstatt strengen Diäten zu folgen,ist es jetzt wichtiger, auf die Signale deines Körpers zu hören. Frage dich mal: Wie fühle ich mich nach dem Essen? Nehme ich mir Zeit für ausgewogene Mahlzeiten? Schmeckt mir überhaupt, was ich da esse? Selbstfürsorge bedeutet, deinem Körper das zu geben, was ihm gut tut und was dich stärkt – ohne den Anspruch, perfekt zu sein.

2. Bewegung: Freude statt Leistungsdruck

Bewegung bleibt essenziell, doch der Fokus darf sich verschieben. Statt auf immer bessere Leistungen hinzuarbeiten, geht es jetzt darum, Sportarten zu finden, die dir Freude bereitet. Egal ob Yoga, Spaziergänge oder eine neue Sportart – wichtig ist, dass du dich wohlfühlst. Auch Krafttraining ist gerade jetzt entscheidend, um Muskeln und Knochendichte zu erhalten. Bewegung sollte dir guttun, nicht einem äußeren Ideal entsprechen.

3. Stressmanagement: Loslassen statt Optimieren

Selbstoptimierung erzeugt oft den Stress, den wir eigentlich abbauen möchten. Echte Selbstfürsorge bedeutet, sich bewusst Pausen zu gönnen und den Druck loszulassen. Momente der Ruhe, wie ein warmes Bad oder eine kurze Meditation, sind keine Schwäche, sondern stärken deine mentale Gesundheit.

Fazit: Du bist genug, genau so wie du bist

Die ständige Optimierung vermittelt uns, dass wir nicht genügen. Doch die Wahrheit ist: Du bist genug, so wie du bist.

Die Wechseljahre bieten die Chance, diese Lebensphase als eine Zeit der liebevollen Selbstfürsorge zu sehen, in der deine eigenen Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen. Frage dich: Was tut mir wirklich gut und welche Ansprüche darf ich endlich loslassen? Nutze diese Zeit, um dich selbst mit Geduld und Wertschätzung zu behandeln. Du verdienst es, dich in jedem Lebensabschnitt gut zu fühlen – und ich begleite dich gerne auf diesem Weg. Mit viel Empathie und Gelassenheit.