Vielleicht denkst du beim Thema Fettleber zuerst an zu viel Alkohol. Doch wusstest du, dass die nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD) mittlerweile zu den häufigsten Lebererkrankungen weltweit zählt – und das ganz ohne Alkohol? Auch immer mehr Frauen in den Wechseljahren, vor allem in der Postmenopause, sind davon betroffen. Lies dazu auch meinen Blogartikel "Versteckte Ursache für Müdigkeit & Gewichtszunahme: So unterstützt du deine Leber richtig".
Ein spannender Bereich der aktuellen Forschung zeigt: Unsere Darmflora – also die Milliarden von Bakterien in unserem Darm – spielt dabei eine viel größere Rolle, als wir lange dachten. Vielleicht hast du schon etwas von der sogenannten Darm-Haut-Achse oder der Darm-Hirn-Achse gehört, die dafür verantwortlich sind, dass sich der Zustand unserer Darmflora direkt auf unsere Haut und auf unsere Psyche auswirken kann. Auch zwischen Darm und Leber existiert eine direkte Verbindung:
Die Wissenschaft spricht inzwischen auch von einer Darm-Leber-Achse: Darm und Leber stehen in ständigem Austausch – über Blutgefäße, das Immunsystem und über chemische Botenstoffe, die von Bakterien im Darm produziert werden.
Bei Menschen mit einer Fettleber zeigt sich in Studien häufig ein verändertes Mikrobiom. Typisch ist z. B.:
Dieses Ungleichgewicht findet man übrigens auch oft bei stark Übergewichtigen und bei Menschen mit Diabetes Typ 2 – beides Risikofaktoren für das metabolische Syndrom, das wiederum eng mit der Entstehung einer Fettleber zusammenhängt.
Unser Darmmikrobiom besteht aus einer riesigen Anzahl unterschiedlicher Mikroorganismen. Diese helfen uns nicht nur bei der Verdauung – sie beeinflussen auch unser Immunsystem, unsere Hormonproduktion, unsere Stimmung und ja, sogar die Gesundheit unserer Leber.
Eine gesunde Darmflora ist vielfältig und gut ausbalanciert. Gerät dieses Gleichgewicht aus der Balance – z. B. durch schlechte Ernährung, chronischen Stress, Schlafmangel, Antibiotika oder Bewegungsmangel – kann sich das auf den gesamten Körper auswirken.
Bei Menschen mit einer Fettleber zeigt sich in Studien häufig ein verändertes Mikrobiom. Typisch ist z. B.:
Dieses Ungleichgewicht findet man übrigens auch oft bei stark Übergewichtigen und bei Menschen mit Diabetes Typ 2 – beides Risikofaktoren für das metabolische Syndrom, das wiederum eng mit der Entstehung einer Fettleber zusammenhängt.
Eine weitere Erkenntnis aus der Forschung: Menschen mit Fettleber zeigen häufig eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmwand – im Fachjargon spricht man vom „Leaky Gut“. Das bedeutet, dass Bakterienbestandteile oder Giftstoffe leichter aus dem Darm in die Blutbahn gelangen – und über die Pfortader direkt in der Leber landen.
Welche Auswirkungen das genau auf Entzündungs- und Vernarbungsprozesse in der Leber hat, wird derzeit noch intensiv untersucht. Doch vieles spricht dafür, dass ein gestörtes Mikrobiom und eine durchlässige Darmbarriere Entzündungen in der Leber fördern können.
Die gute Nachricht: Du kannst sehr viel tun, um deine Darmflora zu unterstützen – und damit auch deiner Leber etwas Gutes zu tun.
Ballaststoffe sind das Lieblingsfutter deiner guten Darmbakterien. Sie fördern die Vielfalt im Mikrobiom und sorgen dafür, dass entzündungshemmende Stoffe gebildet werden.
Tipp: Täglich Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse und Samen auf den Teller bringen. Besonders günstig sind fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Kimchi oder ungesüßter Joghurt.
Ein Übermaß an Zucker kann das Wachstum ungünstiger Darmbakterien fördern und langfristig Entzündungen begünstigen – nicht nur im Darm, sondern auch in der Leber.
Tipp: Achte auf versteckten Zucker in Fertigprodukten, Saucen oder Müslis.
Bewegung wirkt nicht nur direkt auf die Leberfettwerte – sie beeinflusst auch die Zusammensetzung des Mikrobioms positiv. Schon ein täglicher Spaziergang kann einen Unterschied machen.
Tipp: Finde eine Bewegungsform, die dir Freude macht – ganz ohne Druck. Ob Walken, Tanzen, Yoga oder Radfahren: Alles zählt!
Chronischer Stress wirkt sich negativ auf die Darmflora aus – und kann die Darm-Leber-Achse aus dem Gleichgewicht bringen.
Tipp: Kleine Pausen, Atemübungen, Meditation oder regelmäßige Entspannungseinheiten (z. B. progressive Muskelentspannung) helfen deinem Darm, wieder zur Ruhe zu kommen.
In manchen Fällen kann eine gezielte Gabe von Probiotika helfen, das Gleichgewicht im Darm zu verbessern – etwa bei wiederkehrenden Verdauungsproblemen oder nach einer Antibiotikatherapie. Studien zeigen, dass bestimmte Bakterienstämme möglicherweise auch einen positiven Effekt auf die Leberfunktion haben könnten.
Die Wissenschaft ist sich einig: Ein gesunder Darm ist ein Schlüsselorgan für unsere gesamte Gesundheit – und ganz besonders auch für unsere Leber. Gerade in der Lebensmitte, wenn bei uns Frauen die Hormone Achterbahn fahren, ist es essenziell, gut für unsere Darm-und Lebergesundheit zu sorgen, um in Balance zu bleiben. Lies dazu auch meinen Blogartikel "Warum der Darm wichtig für deine Hormonbalance ist."
Gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und ein achtsamer Umgang mit Stress können im Alltag sehr schnell zur Herausforderung werden und plötzlich sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Oft ist man überfordert und verunsichert von den vielen vielen Tipps im Internet, dass man erst recht nicht ins Tun kommt.
Ich kann dir hier nur sagen: Mit professioneller Unterstützung geht's leichter! Gesundheitsvorsorge ist kein Selbstoptimierungswettbewerb! Aber bereits mit kleinen Anpassungen und neuen Routinen, die in deinen Alltag passen, kannst du einen großen Unterschied für dein Wohlbefinden machen. Lass uns gerne darüber reden, wie ich dir dabei helfen kann.