Denkst du bei dem Begriff Essstörung direkt an extreme Fälle wie Magersucht, Bulimie oder Binge-Eating? Es klingt oft weit weg, als ob es uns nicht betrifft, oder? Aber wusstest du, dass gestörtes Essverhalten häufig schon viel subtiler beginnt – oft durch Diäten und den Wunsch, abzunehmen?
Kalorienzählen, strikte Diätpläne und bewusstes Hungern sind häufig die ersten Anzeichen eines gestörten Essverhaltens. Diese Verhaltensweisen sind so normalisiert, dass viele Menschen sie für gesund halten. Doch die Realität ist: Diäten schaden langfristig oft mehr, als dass sie nützen, und führen in vielen Fällen sogar zu einer Gewichtszunahme.
Die Ursachen für gestörtes Essverhalten sind vielfältig. Ein wichtiger Faktor ist der Schlankeitswahn, der uns von der Diätindustrie und den sozialen Medien vermittelt wird. Wir vergleichen uns ständig mit anderen, versuchen abzunehmen und folgen Diätregeln, die nicht zu unseren Bedürfnissen passen. Das Problem: Diäten bringen uns dazu, unser Hunger- und Sättigungsgefühl zu ignorieren. Wir essen „mit dem Kopf“ und verlieren das Vertrauen in unseren Körper.
Vielleicht kennst du das: Du hältst dich streng an einen Diätplan und isst Salat mit magerem Hühnerfleisch, obwohl du eigentlich Lust auf Nudeln hättest. Dein Körper meldet sich, weil er Energie in Form von Kohlenhydraten braucht, aber du ignorierst ihn. Die Folge? Heißhungerattacken und der Griff zu Schokolade oder Chips.
Hast du schon einmal eine Diät gemacht und hinterher mehr gewogen als vorher? Du bist nicht allein. Diäten setzen deinen Körper unter Stress, und durch den Verzicht auf bestimmte Lebensmittel steigt das Verlangen danach erst recht. Der klassische Jojo-Effekt setzt ein: Nach einer strikten Diät greifst du vermehrt zu hochkalorischen Lebensmitteln, was oft in einer Gewichtszunahme endet.
Zudem führt das ständige Kalorienzählen und der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel dazu, dass dein Körper sich an das Hungern gewöhnt. Dein Grundumsatz sinkt und dein Körper speichert mehr Fett, um sich vor zukünftigen Hungersnöten zu schützen.
Wie kannst du erkennen, ob dein Essverhalten durch Diäten aus der Balance geraten ist? Hier sind typische Anzeichen:
1. Gedanken drehen sich ständig ums Essen und Abnehmen: Du planst dein Essen basierend auf Diätregeln, anstatt auf deinen Körper zu hören. Das Essen wird zur Belastung und du hast Angst vor Essenseinladungen und Feierlichkeiten.
2. Du kompensierst Kalorien durch Diätmaßnahmen: Du isst tagsüber weniger, um dir abends eine große Mahlzeit zu erlauben. Oder du verzichtest nach einem kalorienreichen Wochenende auf Mahlzeiten, um „Schaden zu begrenzen“. Vielleicht streichst du Nudeln und Kartoffeln, um dir abends dann ein Stück Kuchen gönnen zu dürfen? Gehst du nur zum wöchentlichen Zumba, um dir danach mit ein paar Aperol Spritz anzustossen?
3. Heißhungerattacken durch strikte Diäten: Du verzichtest auf Kohlenhydrate, weil du irgendwo gehört hast, dass du dadurch schneller abnimmst, leidest jedoch ständig an Heißhungerattacken auf Süßes. Dein Körper signalisiert dir, dass er Energie braucht, und du greifst unkontrolliert zu.
4. Schuldgefühle nach dem Essen: Nach einer „Diät-Sünde“ fühlst du dich schlecht und hast Schuldgefühle. Du denkst, du hättest versagt, obwohl dein Körper nur versucht, ein Defizit auszugleichen.
5. Angst vor Gewichtszunahme trotz Diäten: Du stellst dich täglich auf die Waage, trackst Kalorien und fühlst dich gestresst, wenn das Gewicht steigt, obwohl du streng Diät hältst. Deine Laune und dein Selbstwert hängen schließlich nur mehr von einer bestimmten Zahl auf deiner Waage ab. Zeigt sie nicht das gewünschte Gewicht an, ist die Laune schon morgens im Keller.
Der ständige Fokus auf Diäten und Abnehmen führt oft zu einem gestörten, unnatürlichen Essverhalten. Der Schlüssel zu einem gesunden Essverhalten ist, die Diätmentalität hinter sich zu lassen und wieder auf deinen Körper zu hören. Das bedeutet, achtsam zu essen, auf Hunger- und Sättigungssignale zu achten und deinem Körper zu vertrauen.
Es ist in unserer Diätkultur normal geworden, das Essen zu kontrollieren und ständig Kalorien zu zählen. Doch dieser Diätwahn bringt uns nur weiter weg von einem natürlichen, gesunden Essverhalten. Es ist okay, wenn du hier Unterstützung brauchst. Du bist nicht allein.
Ein gestörtes Essverhalten durch Diäten ist kein seltenes Phänomen. Wenn du merkst, dass du dich ständig mit Diäten und Kalorien beschäftigst, ist es Zeit, etwas zu ändern. Statt noch mehr Diäten auszuprobieren, suche Dir die professionelle Unterstützung einer Ernährungsexpertin, um wieder Vertrauen in deinen Körper aufzubauen. Das führt langfristig zu einem entspannteren Verhältnis zu Essen – und letztlich zu einem gesunden Gewicht.
Falls du lernen möchtest, wie du dich ohne Diät in deinem Körper wohl fühlen kannst und ein gesundes Essverhalten entwickelst, melde dich für ein kostenloses Erstgespräch bei mir. Gemeinsam finden wir einen Weg zu deinem ganz persönlichen Wohlfühlkörper – ganz ohne Diätstress und Kalorienzwang.